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Historie

Als am 20.04.2018 das Museum Illertissen - Geschichten und Geschichte im Schloss feierlich eröffnet wurde, lag eine lange Wegstrecke seit der Schließung des alten Heimatmuseums im Herbst 2012 hinter allen Beteiligten. Hier sind einige Stationen auf diesem langen Weg festgehalten:

Die Neugestaltung unseres Museums

1. Der Beginn

Herr Dr. Jörg Haller erstellte im Dezember 2007 im Auftrag der Stadt Illertissen die erste Neukonzeption, eine weitere komprimierte Konzeption folgte 2009.

Ein Teil des Vorstands besuchte 16, oft neugestaltete Heimat- und Stadtmuseen, z.B. in Krumbach, Weißenhorn, Mindelheim, Ravensburg, Kaufbeuren, zuletzt am 21.02.2015 das Stadtmuseum in Erding. Dabei wurden Anregungen bezüglich des Ausstellungskonzeptes und dessen gestalterische Umsetzung schriftlich und fotografisch festgehalten. Sie sollen zur Meinungsbildung über das künftige Erscheinungsbild unseres Museums anregen.

Stadtmuseum Erding 21.02.2015

Vorstandsmitglieder beim Besuch des Museums in Erding am 21.02.2015

 

2. Umbau-Maßnahmen:

Das Heimatmuseum (2. Stock im Vorderen Schloss) erhielt neue Fenster und die Notwendigkeit weiterer baulicher Maßnahmen wurde geprüft.

Der Einbau eines Aufzugs über 3 Ebenen wurde beschlossen. Die Stadt und der Kreis stellen jeweils 90.000 €, der Bezirk Schwaben 60.000 € zur Verfügung.

Laut Beschluss vom 31.01.2013 wird die Neuausrichtung des Heimatmuseums mit 165.000 € aus dem Haushalt 2013 der Stadt Illertissen unterstützt.

Die Vorlage eines zeitgemäßen Museumskonzepts soll darüber hinaus eine finanzielle Förderung durch die Landesstelle für nichtstaatliche Museen ermöglichen. Als Eigenanteil des Heimatvereins wurden 60000 € bereitgestellt.

Die Ausstellungsobjekte wurden vom Heimatverein in verschiedenen, z.T. von der Stadt zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten und mit weitreichender Hilfe der Technischen Dienste eingelagert.

Die Schaukästen vom Kastell Kellmünz und der Stadtansicht Illertissens wurden in der Aula der
Bischof-Ulrich-Grundschule als Leihgaben aufgestellt.

Es wurde ein neues Brandschutzkonzept vom Staatlichen Bauamt, Krumbach erarbeitet.

Der Einbau des Aufzugs wurde Ende Dezember 2014 fertiggestellt.

Die Arbeiten an den Unterböden der Fußböden, vor allem im Vöhlinraum, sind inzwischen abgeschlossen, ebenso die Parkettlegung durch das staatliche Bauamt. Die Kosten der partiellen Fußbodensanierung übernimmt Immobilien Bayern.

Am 14.02.2015 fand unter der Führung von Kirchenrestaurator Wolfgang Bernegger und Zweitem Vorsitzenden Albert Vogt eine Begehung der Museumsräume statt unter Bezug auf die für eine Farbgestaltung im Rahmen der Neukonzeption notwendigen Herstellungsarbeiten der Raumschale (Wände und Decken). Diese Arbeiten wurden bis Anfang Juni 2015 durchgeführt.

1 Aufzug im Eingangsbereich

Aufzug im Eingangsbereich

 

2 Verschmutzung der fertiggestellten Treppe

Verschmutzung der bereits fertiggestellten Treppe

3 Raum 1

Raum 1

4 Raum 1 Wandsituation

Raum 1 Wandsituation

5 Raum 1

Raum 1

7a Blick in die Kerkerzelle

Blick in die Kerkerzelle

 

6 Raum 6 Aufzug

Raum 6 Aufzug

 

Anfang des Jahres 2014 wurde der Webstuhl aus Raum 4 von Herrn Kraus, Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg mit Herrn Burger und Herrn Bauer von den Technischen Diensten im Depot wieder funktionsfähig aufgebaut.

Webstuhl Depot

Unbenannt3

Unbenannt1 Unbenannt2

 

Herr Kraus hat beim Wiederaufbau die Feinarbeiten übernommen und zum Schluss mit seiner Frau provisorisch angewebt.

 

3. Vorarbeiten zur Umsetzung des Neukonzepts

Im September 2013 empfahl die Hauptkonservatorin Frau Dr. Kunz- Ott, Landesstelle für nichtstaatliche Museen München, dem Heimatverein die Bildung von folgenden Arbeitsgruppen:

1. Früh- und Vorgeschichte: Fr. J. Hirschenberger, Hr. A.H. Konrad, Hr. Dr. Pfeifer

2. Stadtgeschichte: Fr. T. Brock, Hr. Dr. Pfeifer, Fr. Dr. B. Sauerbrey, Fr. U. Schilder, Ehepaar Sonntag, Hr. A. Vogt

3. Vöhlin: Fr. J. Hirschenberger, Hr. Dr. Pfeifer, Hr. H. Ranker, Fr. Dr. B. Sauerbrey

4. Volksfrömmigkeit: Hr. A. Vogt, Hr. A.H. Konrad, Fr. R. Link, Hr. H. Steinhart

5. Kunst: Fr. Dr. B. Sauerbrey, Hr. M. Mehrens

6. Handwerk, Landwirtschaft und Industrie: Hr. M. Mehrens, Hr. A. Vogt

7. Schlossgeschichte: Hr. H. Ranker, Ehepaar Sonntag, Hr. A. Vogt

Am 16.01.14 trafen sich die Hauptkonservatorin der nichtstaatlichen Museen, München, Frau Dr. Kunz-Ott, Frau Althaus, MA, von der designgruppe-koop, Fr. Schewetzky als Koordinatorin der Stadtverwaltung und die Mitglieder der sieben Arbeitsgruppen.

Am 03.04.2014 und am 21.05.2014 fanden  weitere Treffen statt, bei denen Frau Dr. Kunz-Ott schließlich anregt und empfiehlt, einen professionellen Konzipienten mit der Umsetzung der Themenbereiche zu beauftragen.

Arbeitstreffen Januar 2014
Treffen der Arbeitsgruppen im LEW-Gebäude

 

Am 03.07.2014 beschließt die Vorstandschaft des Heimatpflegevereins, eine externe Fachkraft für die  Erstellung des Museumskonzepts zu bestellen und ersucht den Stadtrat von Illertissen um Zustimmung und Kostenübernahme. Nach einer beschränkten  Ausschreibung stellen sich am 19.11.2014 Herr Dr. Josef Paukner aus Regensburg und am 22.01.2015 Herr Christoph Mayr als Kandidaten vor. Herr Mayr stammt aus der Nähe von Krumbach und ist wohnhaft in Bubenhausen bei Weißenhorn. Nach seinem Studium der Volkskunde/Empirische Kulturwissenschaft an den Universitäten Freiburg i. Br. und Tübingen mit dem Abschluss M.A. war er zweieinhalb Jahre im Rieser Bauernmuseum Maihingen mit der Neukonzeption befasst. Im Illertisser Museum für Gartenkultur ist er seit 2012 als freier Mitarbeiter tätig. Am 26.02.2015 wird von der Vorstandschaft der Beschluss gefasst, die  Entscheidung für Herrn Christoph Mayr dem Kulturausschuss vorzulegen, der anschließend eine befristete Anstellung von Herrn Mayr als wissenschaftlicher Mitarbeiter für 8 Monate ab dem 01.09.2015 beschließt.

4. Umsetzung des Neukonzepts

Für die Erarbeitung der Inhalte der inzwischen von Christoph Mayr definierten Ausstellungseinheiten wurde eine Arbeitsgruppe aus Vorständen und Mitgliedern des Heimatvereins zur Unterstützung gebildet, die in zahlreichen Sitzungen Detailfragen erörterte und Ausstellungsobjekte definierte. Als beratende Institution fungierte die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern. Sie ist ebenso in die Finanzierung eingebunden (unter der Voraussetzung der Einhaltung  bestimmter, v.a. museumspädagogischer Kriterien) wie die Stadt  Illertissen mit 1. Bürgermeister Jürgen Eisen, dem Stadtrat und Kulturamtsleiterin Susanne Schewetzky.

Organigramm Zusammenwirken Neukonzeption1

 

Im März 2016 verlängerte der Stadtrat die Anstellung Christoph Mayrs bis zum Jahresende.

Am 29.09.2016 wurde nach einstimmigem Beschluss des Stadtrats der Vorschlag “Museum Illertissen - Geschichten und Geschichte im Schloss” als zukünftige Bezeichnung des neuen Museums angenommen. Durch einen Aufruf in der Illertisser Zeitung waren zahlreiche Namensvorschläge aus der Bevölkerung eingegangen.

Zum 1. Februar 2017 übernahm Herr Mayr die Stelle als Museumsleiter im Bauernhausmuseum Wolfegg.

Seit 20.03.2017 war Frau Ursula Winkler (M.A.) als Nachfolgerin für Herrn Christoph Mayr bei der Stadt Illertissen angestellt. Frau Winkler hatte bereits langjährige Erfahrungen als Museums- und Projektleiterin (u. a. Stadtmuseum Kempten, Bauernhausmuseum Wolfegg, Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld). Ihre Aufgabe war es nun, das von Christoph Mayr erstellte und weitgehend erarbeitete Konzept in allen Feinheiten fertig zu stellen und final umzusetzen.

5. Das neue Museum Illertissen – der Aufbau beginnt …

Das Museum Illertissen ging im Oktober 2017 in die Einrichtungsphase. Ein Knackpunkt war noch das Lichtkonzept, das ganz von den Möglichkeiten im historischen Denkmal abhing. Den Zuschlag für die Museumsmöblierung und Schreinerarbeiten der Inneneinrichtung hatte die Firma Stonner IP GmbH Augsburg erhalten, welche bereits das Bayerische Bienenmuseum im Schloss Illertissen zuverlässig beliefert hatte.

Auch in dieser Phase gab es für die Mitglieder des Arbeitskreises Museum viel zu tun. Das „Kunst-Duo“ mit Gertrud Ziesel und Dr. Beate Sauerbrey hatte die Grafiken für das Lina-Kempter-Kabinett ausgewählt und vorbereitet. Albert Vogt betreute mehrere interne Baustellen, kümmerte sich um praktische Fragen im Schloss und war als „wandelndes Gedächtnis“ immer dann gefragt, wenn ein bestimmtes Exponat nicht aufgefunden werden konnte. Der Restaurator Martin Mehrens hatte sich zusammen mit  Franz Sonntag vorgenommen, die Setztische der Druckerei Kassenetter instand zu setzen und zu reinigen. Franz Sonntag als Nachfahre einer Druckerei-Familie war es gelungen, deren Einzelteile in die richtige Anordnung zu bringen. Schließlich wurde noch Rudi Böhm als Fachmann hinzugezogen. Als ehemaliger Schriftsetzer der Druckerei Sittler und Federmann kannte er den Arbeitsplatz noch aus seiner eigenen Tätigkeit und konnte wertvolle Hilfe bei der Identifizierung und Beschriftung der Schriftsätze sowie der Restaurierung der verschiedenen Druckvorlagen und deren Präsentation in der Dauerausstellung im Museum leisten. Stadtarchivar Hans Ranker war dabei, die noch benötigten Transkribierungen zu Vöhlin-Dokumenten zu machen. Alle Beteiligten wirkten konstruktiv in ihrem Bereich. Es war die Aufgabe der hauptamtlichen Museumsmitarbeiterin Ursula Winkler, diese Beiträge zu sammeln und zu einem sehenswerten Ganzen zusammenzufügen. Die Bauleitung für das neue Museum oblag der Verantwortlichen für Kultur und Öffentlichkeitsarbeit, Susanne Schewetzky.

Die exklusiven Museums-Elemente – der Objekt-Planet, die Aktiv-Stationen und die 3D-Betrachter – waren zwischenzeitlich fertig gestaltet und wurden nun bemustert. Die Prototypen, die heute „Mockup“ genannt werden, dienten zur Prüfung, dass das Museum langfristig funktioniert. Das Museum stellt die Aufenthaltsqualitäten für die Besucher in den Vordergrund: Die Hocker sind bequem, die Texte verständlich, informativ und gut lesbar, die Objekte ideal ausgeleuchtet, die Mitmach-Stationen einladend. Das große Ziel, das der Heimatpflegeverein Illertissen und die Stadt Illertissen gemeinsam anpeilten, lautete: Wir schaffen ein Museum, das die Bedürfnisse und die Wünsche der Museumsgäste erfüllt und übertrifft.

 

Gertrud_Ziesel

Gertrud Ziesel arbeitet in der grafischen Sammlung mit den fragilen Werken der Illertisser Künstlerin Lina Kempter.

Albert_Vogt_barrierefrei

Albert Vogt packt an, wo immer es nötig ist. Hier hilft er mobilitätseingeschränkten Gästen in das Schloss Illertissen. Sind die drei Stufen überwunden, ist das restliche Gebäude barrierefrei.

AlBert_Vogt_Bauernstube

Albert Vogt in der noch leeren „Bauernstube“, die der Heimatpflegeverein aus dem bisherigen Heimatmuseum übertragen wird.

Martin_Mehrens_Druckerei

Martin Mehrens prüft sicherheitshalber den Raum, in dem die großen Druckereimöbel aufgestellt werden sollen.

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